Kennt ihr das, ihr habt gerade einen Film gesehen und könnt euch nicht entscheiden ob ihr einfach aufsteht oder sitzen bleibt, zumindest wenn man im Kino wäre. So ist es mir Heute ergangen bei dem Mysterie Thriller The Illusionist von Neil Burger mit Jessica Biel, Edward Norton und Rufus Sewell. Da ich bekennender Edward Norton Fan bin und bisher ihm auch jede Rolle abgekauft habe, sogar die des Hulk, war ich sehr gespannt. Denn bisher habe ich ihn noch in keiner Rolle erlebt, die in der fernen Vergangenheit spielt und somit doch relativ fremd für unser einer ist.
Auch hier wird das Stilmittel der Retrospektive angewandt und man steigt erstmal mittendrin ein und bekommt dann langsam erklärt wer der Illusionist ist und wie er bis zu diesem Zeitpunkt gekommen und sich entwickelt hat. Im Laufe dieses Teils erschien es mir teilweise ein wenig holprig und nicht wirklich im Gesamten schlüssig, so hatte ich das Gefühl zu viele Fragmente zu erhalten und mich nicht richtig auf die Story einlassen zu können. Gab es doch sehr viele Aspekte zu beachten und gleichzeitig eine Romanze zu verfolgen, die durch einen etwas unfreundlichen Charakter, wie so oft, gestört wurde.
The Illusionist zeigt natürlich auch Illusionen, doch diese reihen sich nicht wirklich gut in die Geschichte ein. Werden aus anfänglichen schönen Illusionen die der Magie gleichen im Laufe der Zeit eher Beschwörungen und teilweise Rituale, die irritierend sind. Verschwindet letztendlich die ganze Magie dieser Illusionen und man ist ein wenig irritiert, was das eine mit dem anderem zu tun haben könnte. Was sehr schön ist, ist das Zusammenspiel von Edward Norton mit dem Chiefinspector, gespielt von Paul Giamatti. Diese Zwei führen schöne und interessante Dialoge und bringen teilweise den roten Faden in die Geschichte, an den man sich klammern kann um nicht völlig den Überblick zu verlieren. Obwohl zum Ende hin einige Rätsel aufgelöst werden und ein kleiner Aha-Effekt auftritt, bleiben dennoch viele Fragen offen und man ist damit nicht zufrieden.
Der gesamte Film ist optisch ein wenig zu glatt, hätte ich mir doch rustikalere Umgebungen und grobere Details gewünscht um die Atmosphäre zu verstärken. Sehen die Schauspieler teilweise doch ziemlich sauber aus, schon fast zu sauber, obwohl das Szenario im 19. Jahrhundert spielt in der Armut und Reichtum sehr eng beieinander sind.
Ein interessanter Film, der eigentlich eine schöne Geschichte hat, diese aber nicht ganz überzeugend umgesetzt wurde. Gute Schauspieler die einerseits befriedigend spielen, andererseits unter den Erwartungen sich verkaufen – mag jedoch auch am Drehbuch und nicht an der Qualität der jeweiligen Person liegen. Ein Film den man sich ruhig mal zu Hause auf der Couch ansehen kann, aber nicht muss.
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