Surveillance – Unter Kontrolle

Bekannte Namen von Schauspielern und Regisseuren müssen nicht immer ein gutes Zeichen sein, besonders wenn Personen zusammen kommen, die auf den ersten Blick irgendwie nicht funktionieren können. Denn der Film Surveillance, in Deutschland als Unter Kontrolle erschienen, lässt bei der Kombination Julia Ormond, Bill Pullman, Jennifer Chambers Lynch und David Lynch einen doch relativ irritiert schauen. Doch gleichzeitig auch neugierig werden und seine Erwartung nicht all zu niedrig ansetzen.

Surveillance ist eine Art moderner Roadmovie, der Elemente aus den klassischen Roadmovies und zeitgemäßer Kriminalistik mit einer Brise Wahnsinn anreichert. Die Story fängt mit einen Paukenschlag an und wird dann in einer Retrospektive gesplittet und nach und nach erläutert, wie es dazu kam. Es ist ziemlich spannend und gut erzählt wie die einzelnen Charaktere die Geschehnisse erlebt haben und welchen Teil sie dazu beitrugen. Man wird dazu verleitet einzelne Gruppierungen entweder zu hassen oder zu lieben. Im Laufe der Geschichte vermischt sich dies wieder oder wechselt völlig die Seiten. Viele lange Dialoge bauen eine schönen Spannungskurve auf, die dann abrupt unterbrochen wird mit den wahren Bildern der Erzählung. So erkennt man zum Ende hin langsam das gesamte Ausmaß und die Konsequenzen der Ereignisse und ist durchaus überrascht, auch wenn man zwischendurch glaubt es durchschaut zu haben.

Die Gesamtanmutung dieses Films ist sehr schön, sind doch die Farben und Einstellungen sehr gut gelungen und niemals unübersichtlich. Zwischendurch kombiniert mit sehr speziellen Aufnahmen, die doch ein wenig zeigen, dass hier ein Lynch am Werk war, auch wenn es nicht direkt David Lynch, sondern seine Tochter Jennifer Lynch war. Die Einflüsse sind erkennbar, aber dennoch nicht so stark vorhanden, und dies tut diesem Film sehr gut. Es ist eine sehr schöne optische Komposition aus der typischen Roadmovie Optik und einen Hauch kunstvoller Momente kombiniert mit zeitgenössischem Kino Flair.

Unter Kontrolle geht teilweise hart zur Sache, auch wenn es der geringere Teil des Films ist. Dennoch sollte man sich diesen Film nicht anschauen wenn man mit Gewalt und leicht sadistischen Neigungen in Filmen Probleme hat. Insgesamt ist es aber ein sehr sehenswerter und moderner Roadmovie, der es wert ist geschaut zu werden. Die Schauspieler Bill Pullman und Julia Ormond sind meiner Meinung nach über sich hinaus gewachsen und zeigen sich diesmal von einer völlig neuen Seite.

[http://www.imdb.com/title/tt0409345/]
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