Schlagwort: schicksal

  • Kinotipp: Imagine

    Kinotipp: Imagine

    Wir Filmbegeisterten können uns ein solches Schicksal schwer vorstellen, wenn nicht sogar gar nicht. Denn sind es doch die visuellen Dinge, die uns hauptsächlich entscheiden lassen ob wir etwas gut oder schlecht finden. Natürlich gehört eine gute Geschichte und die entsprechende musikale wie auch tonale Untermalung zum Gesamtwerk, doch letztendlich entscheiden die Bilder. Doch wenn man diese Bilder nicht sehen kann oder vielleicht nur verzerrt und verschwommen, wie mag das sein. Blind geboren werden oder blind durch einen Schicksalsschlag werden – die visuellen Eindrücke verschwimmen. Um so spannender finde ich den Trailer zu Imagine der genau das Thema der Blindheit aufgreift und offensichtlich sehr gefühlvoll, aber auch witzig thematisiert. Er hilft uns wahrscheinlich auch besser zu verstehen, was blind sein bedeutet und vor allen Dingen, das viele Blinde normal behandelt werden wollen. Der Regisseur Andrzej Jakimowski, der auch die Geschichte geschrieben hat, scheint ein Erfolgsgarant zu sein, denn obwohl er eine sehr überschaubare Filmografie hat, hat er bereits zahlreiche Nominierungen erhalten und Preise gewonnen für seine bisherigen Werke – die Erwartung ist groß!

    Plot

    Als der rätselhafte Lehrer Ian in Lissabon eintrifft, um an einer Privatklinik hinter Klostermauern den Unterricht für eine Klasse blinder Jugendlicher zu übernehmen, ahnt die humorlose Heimleitung nicht, mit welch unorthodoxen Methoden er ihre Mauern erschüttern wird. Ians experimentierfreudiges Ortungsverfahren ohne Blindenstock beschränkt sich nicht auf den Innenhof. Er unternimmt auch mit der menschenscheuen Eva eine gefährliche Exkursion in die Stadt, womit er ihre tiefe Zuneigung gewinnt, aber auch gehörigen Aufruhr an der Schule auslöst. … []

    Trailer

    [http://www.imdb.com/title/tt1846492/]
  • Ich will ja leben, oder? – Ein Krebstagebuch

    Ich will ja leben, oder? – Ein Krebstagebuch

    Gestern Abend habe ich wie so oft mal ein wenig durch die Fernsehlandschaft gezappt, nachdem ich mir erneut den großartigen Jim Carey in Lemony Snickets gegönnt hatte. Ich blieb bei einer Vorschau auf VOX hängen, zur kurz danach startenden Spiegel TV Extra Ausgabe. Der Begriff Videotagebuch, war der, der mich hielt und somit habe ich zum Glück Ich will ja leben, oder? – Ein Krebstagebuch von Kathrin Spielvogel gesehen.

    Ich interessiere mich generell für allerlei Dokumentationen, sei es Natur, Tiere, Technik, Weltraum, Essen, etc. pp und auch die Medizin hat immer wieder spannende und erkenntnisreiche Themen. Somit fing ich an diesen Kurzfilm mir, mit anfänglicher Skepsis, an zu schauen. Denn schnell kommen einen Gedanken wie Seelenstrip oder ähnliches in den Kopf, wenn man solche Themen in dieser sehr persönlichen Weise des Videotagebuchs, der Öffentlichkeit präsentiert.

    Foto: Kathrin Spielvogel
    Foto Tom Mennemann/kathrin-spielvogel.de

    Kathrin Spielvogel ist zugleich auch die Person, die den Brustkrebs hat, von dessen Erstdiagnose und Therapie sie 2007 im Alter von 34 Jahren berichtet. Es ist faszinierend, erschreckend aber auch schön zugleich, wie sie die einzelnen Stadien der Therapie ihren Zuschauern vermittelt. Sie ist zwar im wahren Leben wahrhaftig eine Schauspielerin, doch diese Rolle hätte sie sich wohl nie gewünscht. Sie schafft es relativ analytisch aber im gleichen Moment auch sehr emotional ihr Martyrium zu beschreiben. Man wird hin und her gerissen und versucht sich immer wieder vor zu stellen, was wäre wenn ich oder jemand der mir nahe steht, ähnliches bewältigen müsste?

    Dennoch schafft sie es immer wieder den gewissen Abstand zwischen sich und ihren Zuschauern nicht erlöschen zu lassen. Es ist ein meiner Meinung nach sehr wichtiger Film über das Thema Brustkrebs, er sensibilisiert einen dafür, es werden viele Klischees und typische Fehler gezeigt bzw. einfach vernichtet. Denn Kathrin Spielvogel lässt auch ihre Wut raus, die Wut die die Gesellschaft und alle um einen herum in ihr auslösen, ob böswillig oder nicht, Verzweiflung, Panik, Angst, Sinn des Lebens … alles geht einen durch den Kopf in einer solchen Situation. Sie schafft es die Stimmung der Ohnmacht und Hilfslosigkeit einer solchen Krankheit rüber zu bringen, ohne das sie selber dabei bemitleidenswert wirkt – eine starke Frau!

    Faszinierende und wichtige Dokumentation über eine Frau und ihr Krebsleiden.

    Den Bericht kann man sich nun noch 7 Tage auf dem Videoportal von VOX anschauen, einen kurzen Trailer gibt es auf Spiegel Online.