Schlagwort: 2004

  • Calender Girls

    Calender Girls

    In einen kleinen englischen Dorf stirbt ein beliebter Bewohner, dessen Frau in einer Frauenorganisation Mitglied ist, die sich für wohltätige Zwecke einsetzt. Jährlich wird um ein wenig Geld in die Kassen zu bringen ein Kalender herausgebracht, meistens mit architektonischen oder generell landschaftlichen Aufnahmen. Diesmal hat aber ein Teil der Ortsgruppe, die der Frauenorganisation WI untergeordnet ist, keine Lust auf das Übliche. Es soll endlich Geld in die Kassen kommen und das Krankenhaus in dem der Mann an Leukemie gestorben ist soll endlich unterstüzt werden. Somit beschlissen einige Damen (50+) einen Aktkalender zu machen, der den Verstorbenen gewidmet ist.

    Am Anfang ist man den Film gegenüber sehr skeptisch eingestellt und kann sich kein richtiges Bild davon machen. Er wirkt schon fast ein wenig extrem langweilig, weil nur „Geschnatter“ anfangs ist und belanglose Dinge geschehen. Doch nach und nach wird man doch irgendwie interessierter und beschäftigt sich mit den einzelnen Charakteren die im Laufe des Films immer prägnanter werden. Es laufen nebenbei einige witzige kleine Geschichten die einen immer wieder zum schmunzeln bringen. Besonders gut ist die Tatsache, das man den Hauptdarstellerinnen ihre Art und Weise völlig abkauft. Die Idee zu den Aktkalender, der schwierige Weg sich dafür zu entscheiden und letztendlich die Umsetzung der Aktaufnahmen, die doch einiges an Überwindung kosten. Es macht Spass zu sehen wie sich halt die einzelnen Personen im Laufe des Films entwickeln und selbstbewusst werden und ihren grauen Alltag mal eine Abwechslung gönnen und zum Schluss durch ihre Reife eine sehr souveränes Selbstbewusstsein entwickeln und ihren Mann … ähm Frau stehen einzigster Wehrmutstropfen in meinen Augen, sind die Ausschweifungen nach Hollywood und das leider erst ganz zum Schluss aufgeklärt wird, das der Film auf einer wahren Geschichte beruht, doch das wird nur ganz kurz eingeblendet.

    Netter guter Film, den man sich ruhig mal anschauen kann, nix für Actionfans, eher was für Leute mit Lebenserfahrung und die auch mal über sich selbst lachen können. Denn nur so kann man die Komik in einigen Dialogen sehr gut nachempfinden ein Frauenfilm *g* den sich auch die Männer anschauen können. (22.01.2004)

    [http://www.imdb.com/title/tt0337909/]
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  • The Passion of the Christ

    The Passion of the Christ

    Viel wurde drübergesprochen, viel hat man drüber gehört und man wusste nicht was man erwarten soll. Ähnlich erging es auch mir mit diesen Film, das erste Mal nach langer Zeit war ich mir unschlüssig ob ich ihn mir anschauen soll oder besser nicht. Doch zum Schluss hat die Neugier gesiegt! Vorab sollte ich erwähnen das ich nicht wirklich bibelfest bin und somit nur Abrisse der Geschichte Jesus im Kopf habe. Dementsprechend bin ich ohne grosse Erwartungen an diesen Film rangegangen und hab mich vollkommen auf ihn eingelassen. Diese Kritik hier werde ich diesmal in zwei Bereiche teilen, weil es mir wichtig erscheint diese nicht wie üblich zusammen zu werfen. Einerseits die reine gestalterische Schiene eines „Sandalenfilms“ der im 21. Jahrhundert gedreht wurde und andererseits die Inhalte und ihre Vorlagen.

    In den letzten Jahren aber vor allen Dingen als Kind habe ich eine Menge, wenn nicht sogar alle „Sandalenfilme“ (Hercules, Spartacus, etc.) gesehen und war immer fasziniert von den Aufwand der damals für diese Streifen betrieben wurde und die Szenerie die mit feinsten Details einen in die jeweilige Zeit hineinversetzen lies. Drum habe ich diese Faktor bei Der Passion Christi auch sehr kritisch beäugt und war gespannt was mir geboten wird. Ich muss sagen, ich wurde nicht entäuscht, die Szenerie und Bauten sind sehr gut gewählt bzw. gebaut worden. Teilweise an Originalschauplätzen und teilweise bühnenbildernische Grossleistungen versetzen auch hier einen in die richtige Stimmung. Die Umgebungen wie auch die jeweiligen Lichtverhältnisse lassen einen wirklich teilweise tief in diese Zeit hineintauchen. Die Perspektiven und Bildausschnitte sind teilweise sehr interessant gewählt lassen sich aber auch oftmals mit den typischen aus den alten „Sandalenfilmen“ vergleichen. Sehr positiv sind auch die rückblickenden Szenen in den man imemr wieder den roten Faden bekommt und weisst, wieso weshalb warum! Eins der interessantesten Merkmale dieses Filmes ist die Sprache die in arameisch und lateinisch gehalten wurde und an den wichtigsten Stellen mit deutschen Untertiteln aufgelöst wird. Doch grösstenteils braucht man diese garnicht, denn die Bildsprache erlaubt es zum grössten Teil auf diese zu verzichten. Es scheint fast ein Teil aus der Bibel zu sein, der nur bebildert wurde und keinerlei Worte nötig hat. Ebenfalls sehr positiv sind die Mimiken und Gestiken der einzelnen Charaktere der Haupt- wie auch Nebendarsteller, hier wurde auch sehr viel auf das Detail geachtet und in entsprechenden Szenen unterstreicht die eine oder andere kleine Gestik die imposante Bedeutung der jeweiligen Szenen oder des Augenblickes.

    Wie gesagt es wurde viel geschrieben und viel erzählt über diesen Film. Er sei zu brutal dargestellt, er sei antisemitisch oder würde sogar ein total verzerrtes Bild der Passion Christi darstellen. Wie in der Einleitung erwähnt bin ich nicht sehr bilbelfest, doch wer sagt das die Bibel zu 100% richtig ist? In den Jahrhunderten und Jahrtausenden der Überlieferungen, wurde alles richtig übersetzt und ging nichts verloren? Keiner kann das beschwören. Um so mehr sollte man sich die Darstellung der einzelnen Gänge sehr sorgfältig anschauen und nicht von Anfang an sagen das wäre alles zu brutal und so ist das bestimmt nicht gewesen. Das einzige was unrealistisch ist, das ein Mensch soviel Schmerzen körperlich wie auch emotional über sich ergehen lassen kann über einen solchen Zeitraum. Doch war Jesus ein normaler Mensch, nein, er soll der Sohn Gottes gewesen sein also wenn der Sohn Gottes sowas nicht aushalten könnte wer dann? Doch dies sind Spekulationen die man ohne Ende führen könnte, desweiteren scheint für einige der Film viel zu brutal zu sein, doch denken wir mal drüber nach, was kennt man von den Römern bzw. was hat man durch die Überlieferungen von den Römern erfahren? Foltern war an der Tagesordnung und zwar nicht nur durch auspeitschen mit diversen Gegenständen, sondern sogar Menschen bei lebendigen Leibe hungrigen Tieren vor zu werfen. Wenn man sich solche Situationen vor Augen hält, scheint die ständige Auspeitschung von Jesus auf seiner Passion schon fast lächerlich. Ich behaupte mal sogar, das es sogar noch viel schlimmer war. Zu der Zeit gab es keinerlei Schuldgefühle und Ungerechtigkeitssinn wie man es heute kennt. Auch wenn hier und da der eine oder andere Mitleid hatte, kannte der Großteil der Menschen damals das nicht und wusste nicht was er tat. Was schon direkt ein Bibelzitat ist und von Jesus am Kreuz gesprochen wurde. Aber eins wurde endlich wieder offensichtlich und wird hoffentlich auch in der heutigen Zeit die Menschen sensibilisieren, es gab, gibt und wird nie mehr Schmerzen & Qualen auf der Welt geben als durch Religionskonflikte sei es für den Einzelnen oder ganzen Gruppen. Da stellt sich die Frage, sollte man wirklich an etwas glauben was nicht erreichbar ist, was nur in unseren Köpfen, Seelen oder den Herzen beheimatet ist, oder sollte man doch eher an sich selbst glauben und seine eigene Kraft entdecken und nutzen?

    Imposanter Film über die Passion Christi, der nicht für jeden was ist. Man sollte ohne Vorbehalte sich den Film anschauen und konzentriert sein. Personen die sich evtl. zu schnell in Filme reinsteigern sollten evtl. das Kino wirklich meiden, die eine oder andere Sequenz lässt doch schon einen ein wenig den Atem stocken. Mel Gibson hat es wiedermal geschafft Filmgeschichte zu schreiben, dieser Film wird 100% zu einen Meisterwerk in Zukunft gekürt werden, auch wenn er momentan teilweise zerrissen wird. (22.01.2004)

    [http://www.imdb.com/title/tt0335345/]
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  • Lemony Snicket’s A Series of Unfortunate Events

    Lemony Snicket’s A Series of Unfortunate Events

    „Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern erben die drei hochbegabten Baudelaire-Kinder Violet (Emily Browning), Klaus (Liam Aiken) und Sunny (Kara und Shelby Hoffman) ein phänomenales Vermögen, welches ihnen jedoch erst bei Erreichen der Volljährigkeit ausgehändigt werden darf. Bis dahin gilt es, einen adäquaten Adoptivhaushalt unter der näheren oder entfernteren Bekanntschaft zu finden. Graf Olaf (Jim Carrey) drängt sich auf, doch der hegt unschöne Hintergedanken.“ © www.kino.de

    Es ist ein Film, den man nicht richtig gut beschreiben kann. Er ist sehr fassettenreich und teilweise doch in seiner speziellen Art sehr tiefgründig. Eine Art Märchen oder sogar Fantasyfilm mit Bezügen zur Realität und völlig irdischen Problemen. Es werden vielen alltägliche Dinge aber auch Ängste aufgegriffen und in einer fantastischen Weise dargestellt. Durch eine Art Episoden-Charakter ist der Film die ganze Zeit über spannend und man freut sich auf die nächste. So skurril die einzelnen Personen sind um so schöner wird der Film. Die Hauptdarsteller spielen ihre Rollen sehr gut und es macht richtig Spaß ihnen zuzuschauen. Selbst ein geprägter Jim Carrey zeigt hier sein komödiantisches Talent von einer anderen Seite, auch wenn diese doch sehr fremd wirkt. Die Nebendarsteller sind auch sehr gut und man sieht anhand der einzelnen Rollen, das sie wohl alle Spaß am Dreh hatten. Überraschend sind auch einige Gastrollen bekannter Hollywood Stars und wie sie sich in diesen Film integrieren. Inhaltlich ist der Film eigentlich sehr traurig und wirklich ein wenig brutal, doch durch seine feinfühlige und liebevolle Umsetzung wirkt es dennoch nicht erbarmungslos. Die Szenerie ist sehr gelungen und passt perfekt zum ganzen drum herum, sehr skurrile abstrakte Bauten bekommt man zu sehen mit ihren ganzen Details die einen überraschen. Zwischendurch werden einige groteske Inhalte gezeigt, doch das verstärkt um so mehr den letztendlich großen Eindruck am Ende. Leider hat man am Ende das Gefühl das dies nicht hätte alles sein dürfen, doch das ist der Beweis dafür das der Film richtig Lust auf mehr macht und man hoffen kann das es bald ähnliche Streifen geben wird.

    Sehr guter Film der für Märchen beziehungsweise Fantasyfans geiegnet ist. Im Kino wirken die imposanten Bilder bestimmt sehr gut, doch zu Hause kann man sich besser auf den Film einlassen und ihn genießen.  (22.01.2004)

    [http://www.imdb.com/title/tt0339291/]
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